Salbenherstellung – mit wenigen Zutaten und viel Liebe

Die Salbenherstellung gelingt ganz leicht. Rezepte finden sich online, meist gilt es jedoch einfach mal auszuprobieren, bis die richtige Konsistenz oder der gewünschte Duft erreicht wird. 

Generell werden die Heilstoffe der frischen oder getrockneten Pflanzenteile in warmem Pflanzenöl, erhitzt in einem eigenen Gefäss im Wasserbad, gelöst. Hierbei kann Mandelöl, Jojobaöl, Distelöl, Rapsöl oder Olivenöl verwendet werden. Es ist wichtig, auf gute Qualität zu achten. Mandelöl zu verwenden ist natürlich chic und fühlt sich fantastisch an, es hat jedoch seinen Preis. Um die gewünschte Schmierfähigkeit der Salbe zu erreichen, wird ein öl-löslicher Konsistenzgeber eingesetzt, wie Kakabutter oder Sheabutter, die beide pflanzlich sind.

Die neueste Kreation, ist eine Labkraut-Ackerschachtelhalmsalbe. Labkraut alleine duftet lieblich und angenehm. Doch durch das verwendete Rapsöl und durch den Ackerschachtelhalm strömt das Gemisch einen herben heu-artigen Duft aus. Um dem entgegenzuwirken, wird noch etwas Zitronengrasöl beigemischt. 

Labkraut (gallium verum) wirkt innerlich angewendet blutreinigend und entzündungshemmend. Alfred P. Zeller verweist auf die positive Wirkung gegen Nervosität, Darmkatarrh und chronischen Hautausschlägen. Für die Salbe nutzen wir eben diese Eigenschaft um Hautunreinheiten, Mitessern und Entzündungen entgegenzuwirken. Maria Treben führt gar die hautverjüngenden Eigenschaften des Labkrauts an.

Ackerschachtelhalm (equisetum arvense) enthält hohe Mengen an Kieselsäure. Gemäss A. Vogel wirkt das Zinnkraut innerlich angewendet harntreibend aber auch gewebeerneuernd. Insbesondere bei Erkrankungen der Atmungsorgane wäre das Kraut ein unentbehrliches Heilmittel, bei angegriffenen Bronchien zum Beispiel ist für mich essenziell im Hustentee. Alfred P. Zeller bestätigt die Wirkung bei Lungenleiden und Erkältungskrankheiten. Für die äusserliche Anwendung wird Ackerschachtelhalm auch oft in Kräuterbädern angewendet. In der Salbe nutzen wir die Kieselsäure aber auch die enthaltenen Flavonoide um die gereizte und trockene Winterhaut vor der Kälte zu schützen und sie zu kräftigen.

Morgens aufgetragen hilft die Salbe durch den Zitronengrasduft dem Tag positiv entgegenzutreten, die Wirkstoffe des Labkraut und des Ackerschachtelhalms bereiten die Haut auf die kalte Winterluft vor. Hier weiss man nun was drin ist und die Wirkung ist spürbar.

Für unsere Schachtelhalm-Labkraut-Salbe haben wir folgende Inhaltsstoffe verwendet:
200ml Rapsöl
25g getrockneter Ackerschachtelhalm, im Mörser zerkleinert
25g getrocknetes Labkraut, im Mörser zerkleinert
18g Bienenwachs 
12 Tropfen Citronella

Diese Salbe hat mir durch den Winter geholfen. Der Duft ist angenehm und lässt das Grau draussen kurz vergessen ausserdem fühlt sich der kalte Wind nicht mehr gar so garstig an für meine leicht eingecremte Haut. 

Diese Salbe ist aufgrund des Bienenwachses nicht vegan. Es handelt sich beim Wachs um Liquidationsgut einer stillgelegten Imkerei. Weil das Produkt nicht vegan ist, sehe ich von einem Vertrieb ab, nutze die Salbe aber selbst. Bald werde ich eine vegane Variante mit Sheabutter ausprobieren. Darauf bin ich schon gespannt!